Santino de Bussi


*1663 bis †1737

Biographie

Der italienische Stukkateur war vor allem in Wien tätig und an etlichen großen Bauprojekten der Barockzeit beteiligt, darunter die Stifte Dürnstein und Klosterneuburg. Santino Bussi wurde in Bissone bei Lugano geboren und von seinem Vater, einem Maler, unterrichtet, entschied sich aber später für das Stukkateurfach. Bussi arbeitete zunächst in zahlreichen Mailänder Palästen. Von Prinz Eugen nach Wien berufen, war er für dessen Paläste sowie für den Fürsten Johann Adam von Liechtenstein tätig. 1714 erhielt er den Hoftitel.
Um 1713 schloss der Architekt Hildebrand mit ihm einen Vertrag wegen der Herstellung der Stukkaturen für Schloss Mirabell in Salzburg, 1715 übernahm er mit Castelli die Stukkaturen der Hauptstiege im Stift St. Florian. In den 1720er Jahren arbeitete an der Stiftskirche Dürnstein und dann für den barocken Neubau von Stift Klosterneuburg. 1729 schloss der Baumeister Donato d' Allio einen die Stukkaturen der Klosterneuburger Stiftskirche betreffenden Vertrag ab, doch mussten die Arbeiten schon früher begonnen haben, da im Kontrakt von bereits verrichteter und noch zu verrichtender Arbeit die Rede ist.  Ab 1730 übernahm er auch die Arbeit für den Kaisertrakt des Stiftsgebäudes, die nach seinem Tod von seinem Bruder Antonio Cajetano vollendet wurde. Santino Bussi wirkte auch in Böhmen, Mähren und Deutschland (Ansbach, Breslau). Er starb 74-jährig in Wien.